Der schnelle Weg zu Recht und Hilfe im Krankenhaus
23.01.2025 „Tag für Alle im Krankenhaus“ - so nennt der Bundesverband Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen e.V. (BBFG) und der Bundesverband für Patientenfürsprecher in Krankenhäusern e.V. (BPiK) den deutschlandweiten Aktionstag für PatientInnen. Bisher war der Aktionstag bekannt unter dem Namen „Tag des Patienten“.
Unter dem diesjährigen Motto „Das Krankenhaus der Zukunft – so wünschen wir es uns!“ steht der 26. Januar ganz im Zeichen eines zukunftsorientierten und patientenzentrierten Gesundheitswesens. Das Krankenhaus Ludmillenstift nutzt diese Gelegenheit, um auf eine Mitgestaltung der Gesundheitsversorgung aufmerksam zu machen. Rechte und Pflichten von PatientInnen, Angehörigen und Mitarbeitenden sowie eine schnelle Orientierung der gesundheitlichen Genesung stehen im Fokus. Dazu gehören die Einbindung aller Beteiligten im Behandlungs- und Genesungsprozess.
Im Ludmillenstift kümmert sich ein eingespieltes interdisziplinäres Team um diese Belange. In erster Instanz sind es Angehörige und Pflegekräfte, die sich den Sorgen und Anliegen der PatientInnen annehmen. Auch die ehrenamtlichen Mitglieder der katholischen Krankenhaushilfe wirken hier unterstützend mit und hören zu, wenn erwünscht. „Es gibt PatientInnen, die sich einfach mal alles von der Seele reden möchten und dann gibt es PatientInnen, die im Behandlungsverlauf Fragen haben und sich Unklarheiten entwickeln. Hier vermitteln wir dann weiter.“, erklärt Ulla Wenzel, Vorsitzende der Grünen Schwestern.


Mit Weitervermittlung ist der Kontakt zum Ärzteteam oder der Patientenfürsprecherin gemeint. Seit September 2019 ist Gisela Meyer als Patientenfürsprecherin im Amt. Ihre Arbeit ist ebenfalls ehrenamtlich und lebt von den Anliegen der PatientInnen. Insbesondere nimmt sie Fragen, Kritiken, Beschwerden oder Verbesserungsvorschläge der PatientInnen entgegen, prüft und leitet diese an die zuständigen Stellen im Krankenhaus weiter. Sie trägt damit zur nachhaltigen und patientennahen Verbesserung des Gesundheitswesens bei. Aber nicht nur die PatientInnen profitieren von der Patientenfürsprecherin, sondern auch die Beschäftigten, ganz im Sinne eines partnerschaftlichen, empathischen Umgangs ohne Missverständnisse! Gisela Meyer unterliegt der Schweigepflicht und PatientInnen können sich sicher sein, dass alles, was mit ihr besprochen wird, auch bei ihr bleibt.
Im Falle von klinischen Behandlungen tauchen auch nicht weniger häufig Fragen im Grenzbereich der medizinischen Ethik auf. Das gilt gerade in den Bereichen der High-Tech Medizin, am Lebensende oder, wenn PatientInnen krankheitsbedingt nicht in der Lage sind, selbstbestimmt über ihre eigene Behandlung zu entscheiden. Hier wünschen die Verantwortlichen oft eine fachkundige Beratung und Entscheidungshilfe und das Ethikkomitee wird zu Rate gezogen. Das multidisziplinär und multiprofessionelle Komitee hat die Aufgabe bei der Suche nach einer ethisch begründeten und für alle beteiligten nachvollziehbaren Entscheidung zu unterstützen, und beratend zur Seite zu stehen.
Die ohnehin schon oftmals schwierigen Tage im Krankenhaus sind für PatientInnen nicht selten eine herausfordernde psychische Belastung. Gedanken kreisen und Sorgen um die eigene Gesundheit und um die Angehörigen machen sich breit. In diesen Fällen stehen den PatientInnen ein Team aus katholischen und evangelischen SeelsorgerInnen zur Seite und bietet fachliche Begleitung und Unterstützung in diesem Prozess. Im gemeinsamen Gespräch und – wenn gewünscht – mit Gebet, Segen und Sakrament kann ein Raum des Trostes entstehen, der Halt gibt in unruhiger Zeit. Die Seelsorge ist für alle PatientInnen da, die ihre Unterstützung braucht – egal, welcher Konfession sie angehören.
Weitere Anlaufstellen für PatientInnen sind die KollegInnen des Meinungsmanagements. Sie ergänzen die Patientenfürsorge. Anliegen und Rückmeldungen der PatientInnen werden ernst genommen und Informationen systematisch analysiert. Im besten Falle lassen sich daraus praktische Maßnahmen ableiten, die direkt zur Verbesserung der Patientenbetreuung und -versorgung beitragen.
Die Initiative „Tag für Alle im Krankenhaus“ findet seit vielen Jahren statt und lässt eine transparente und zugängliche Versorgung sowie das Recht auf eine qualitativ hochwertige, respektvolle Behandlung entstehen.
Bildunterschrift: v.l.n.r. Petra Kleene (Seelsorge), Iris Kathmann (Meinungsmanagement), Gisela Meyer (Patientenfürsprecherin), Sabine Stoll (Ethikkomitee), Ulla Wenzel (Katholische Krankenhaushilfe).
(klm/ak)