Diabetes - Bewusste Ernährung alleine reicht nicht aus

Die WHO (World Health Organisation) hat erstmals 1991 den Welt-Diabetes-Tag als weltweiten Aktionstag eingeführt, um auf die steigende Verbreitung aufmerksam zu machen. Der 14. November wurde bewusst gewählt: Dies ist der Geburtstag von Sir Frederick Banting, der gemeinsam mit Charles Best 1922 das lebenswichtige Insulin entdeckte.

Einer Studie zur Folge sind rund sieben Millionen Deutsche von Diabetes betroffen. Nicht jedes Symptom wird sofort erkannt. Was können Betroffene tun? Und kann ein Ausbrechen der Krankheit vermieden werden?

Im Krankenhaus Ludmillenstift unterstützt und berät seit kurzem Silke Niemeyer, Diätassistentin, Ernährungsberaterin, Diabetesberaterin und systemische Adipositasberaterin im Ludmillenstift. „Der Beruf wird häufig nur mit Abnehmgedanken und gesunder Ernährung in Verbindung gebracht. Doch der Beruf umfasst weitaus mehr; so bin ich zusätzlich Ansprechpartnerin für Patienten mit Magen-Darm-Erkrankungen, Fettstoffwechselstörungen, Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien.“, erklärt Niemeyer.

Einen großen Teil der Arbeitszeit verbringt die Diabetesberaterin damit, sich um das
komplette Stoffwechselmanagement während des Klinikaufenthalts der Menschen mit Diabetes zu kümmern. Fachexpertise und Berufserfahrung reichen da nicht. „Eine gute Zusammenarbeit mit den Experten anderer Disziplinen ist unabdingbar“, sagt Niemeyer.

Diabetes mellitus, auch Zuckerkrankheit, genannt, ist die Volkskrankheit schlecht hin. Es handelt sich um eine Stoffwechselkrankheit, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Der Begriff ist vielen auch bekannt unter Typ 1 und Typ 2 Diabetes mellitus. In der Therapie sind diese Typen allerdings sehr unterschiedlich:

Typ 1 Diabetes

Typ 1 Diabetes - eine Autoimmunkrankheit - tritt bei 5-10 % der Bevölkerung, meist bei jüngeren Menschen, auf. Ursachen für die Entstehung sind bisher noch immer unbekannt. Das körpereigene Abwehrsystem zerstört irrtümlicherweise die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. So kommt es zu einem absoluten Insulinmangel mit der Folge, dass Brennstoffe aus der Nahrung wie Traubenzucke r= Glukose nicht mehr ausreichend in die Körperzellen geschleust und verstoffwechselt werden können. Es entsteht ein Energiemangel und ein steigender Blutzucker. Symptome wie starker Durst bis zu mehreren Litern pro Tag, starker Harndrang, besonders nachts, unerklärlicher Gewichtsverlust und Übelkeit entwickeln sich über mehrere Wochen und muss deshalb schnell erkannt und therapiert werden. Durch mehrfach tägliche Insulininjektionen mit einem Insulinpen oder Insulinpumpen wird die Dosis aufgrund unterschiedlicher Nahrungszufuhr, Krankheit, Stress und Bewegung stetig angepasst, um den Blutzucker möglichst stabil einzustellen und somit Folgeschäden zu vermeiden.

Diabetes Typ 1 Betroffene müssen weiter auf medizinische Fortschritte im Heilungsprozess hoffen und sich bis dahin in fachmännischer, guter therapeutischer und medizinischer Behandlung befinden.

Typ 2 Diabetes

Typ 2 Diabetes - häufig „Alterszucker/-diabetes“ genannt - kommt mit ca. 95 % in der Bevölkerung überwiegend ab dem mittleren Lebensalter vor. Hauptursachen sind Vererbung, ungesunde Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel. Meist führen ein oder mehrere Ursachen zu einer schlechteren Wirkung des häufig erst genug vorhandenen Insulins aus der Bauchspeicheldrüse, der sogenannten Insulinresistenz.

Deshalb kann der Zucker im Blut von den Körperzellen nicht mehr richtig aufgenommen und verarbeitet werden. Folglich ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht und es gelangt weniger Zucker in die Zellen, wo dieser dringend zur Energiegewinnung benötigt wird.

Dieser Prozess beginnt schleichend über mehrere Jahre.

Anzeichen sind vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, Muskelkrämpfe, Sehverschlechterung, trockene Haut sowie Juckreiz und schlechte Wundheilung. Häufig können Menschen mit Typ 2 zunächst mit einer Ernährungsumstellung und Bewegungssteigerung allein oder aber in einer Kombination mit verschiedenen Tabletten behandelt werden.

Im Krankheitsverlauf vermindert sich jedoch häufig die Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse. Der dadurch veränderte Stoffwechsel muss dann ebenfalls mit Insulininjektionen, größtenteils mit einem Insulinpen, behandelt werden.

Beide Diabetes Typen sind nicht heilbar und Betroffene brauchen idealerweise eine regelmäßige Betreuung durch Diabetologen und Diabetesberater, um fachmännische und fortschrittliche Unterstützung in ihrer Therapie und im Alltag zu bekommen.

 

Bei Fragen zum Thema Diabetes kontaktieren Sie gerne unsere Diabetesberaterin im Ludmillenstift:

Silke Niemeyer | E-Mail: niemeyer@ludmillenstift.de | Telefon: 05931 152 4823

 

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