Weltstillwoche 2022:
Muttermilch – ein wahrer Alleskönner
v. l. n. r.: Antonios Roussos (Oberarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe), Julian Schuster, (Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe), Tamara Koop (Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Wöchnerinnenstation), Katharina, Mariella und Marcel Gödiker und Hanna Luttermoser (Hebammenschülerin)
„Die Milch macht´s!“ Dieser Auffassung ist Julian Schuster, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Krankenhaus Ludmillenstift in Meppen. Der Arzt und sein Team wissen, dass es keine bessere Nahrung als Muttermilch für das Neugeborene gibt. Neben einem reichlichen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sind vor allem lebenswichtigen Fettsäuren in Muttermilch enthalten.
Das Stillen hat neben der Ernährung auch noch andere zahlreiche Vorteile. Stillen ist praktisch, spart Zeit und Geld und die Muttermilch steht zu jeder Zeit und an jedem Ort in der richtigen Dosierung und Temperatur zur Verfügung. Bei jedem Stillen wird das „Liebes- und Bindungshormon“ Oxytocin ausgeschüttet, welches ganz nebenbei für eine schnellere Rückbildung der Gebärmutter sorgt. Zudem passt sich die Muttermilch in Menge und Zusammensetzung von Anfang bis zum Ende der Stillzeit genau an die wachsenden Bedürfnisse des Kindes an. Sie ist nicht nur nahrhaft und leicht verdaulich, sondern wesentlich für die Stärkung der Abwehr, die Senkung des Allergierisikos und die Hirnentwicklung des Kindes. „Auch Milchsäurekulturen, die in der Muttermilch enthalten sind, haben eine besondere Funktion, denn sie schützen den menschlichen Darm, indem sie die Ausbreitung schädlicher Keime verhindern.“ weiß Antonios Roussos, Oberarzt der Klinik für Geburtshilfe im Ludmillenstift.
Für Katharina Gödiker, die im Juli ihr erstes Kind im Krankenhaus Ludmillenstift zur Welt brachte, stand daher schon immer fest, dass sie gerne stillen möchte. Nach der Geburt dachte sie zuerst, dass ihr Körper zu wenig Milch produzieren würde. Tamara Koop, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin der Wöchnerinnenstation am Ludmillenstift, konnte sie aber beruhigen und erklärte ihr, dass die Menge der Milchbildung in den ersten Tagen völlig normal sei. Direkt nach der Geburt wurde Frau Gödiker ihre kleine Tochter Mariella auf die Brust gelegt, sodass sich Mutter und Kind über den direkten Hautkontakt spüren und kennenlernen konnten. Dieses sogenannte „Bonding“, welches unter anderem zur Stärkung der Mutter-Kind-Bindung beiträgt, wurde auch in den ersten Stunden auf der Wöchnerinnenstation fortgesetzt. Dort wurde ihr dann nochmals genau gezeigt, wie das Kind richtig angelegt wird.
„Für mich war es ja das erste Mal, aber mit der Hilfe des Pflegepersonals ging es dann gleich sehr gut. Das hat sich in den folgenden Tagen auch fortgesetzt und das Stillen wurde von Mal zu Mal besser. Als Mutter ist man beim ersten Kind unsicher und will nichts verkehrt machen, doch das Team der Wöchnerinnenstation hat mich sehr gut unterstützt und meine Fragen beantwortet.“ erklärt Katharina Gödiker.
„Stillen ist wie Tanzen lernen. Wichtig sind Körperkontakt, die Liebe zueinander und ein gemeinsamer Rhythmus. Zu Beginn sind beide manchmal unbeholfen, doch wenn beide die Schritte können, finden sie zueinander und werden eine Einheit, besagt ein bekanntes Zitat zum Thema Stillen.“ so Tamara Koop.