Schnell, schneller, am schnellsten – in unter 60 Sekunden durch das Ludmillenstift
21.10.2024 Für die PatientInnen und BesucherInnen verborgen, durchqueren ca. 200 bis 250 Büchsen jeden Tag das Rohrpostsystem im Krankenhaus Ludmillenstift. Durch Wände, Böden und Decken verlaufen die 48 Linien des Rohrpostsystems, die durch vier Motoren angetrieben werden. Die Büchsen werden mithilfe von Unterdruck in die Zentrale gesaugt und mit hoher Geschwindigkeit an die Zielstation gedrückt. Dort angekommen fallen sie weich in einen Korb, der mit einem Kissen bestückt ist. Die Rohrpostbüchsen mit einem Durchmesser von 38 Zentimetern und einem Maximalgewicht von zwei Kilogramm transportieren alles von Dokumenten über Blutproben, bis hin zu kleineren Gegenständen, wie neue Batterien oder Verlängerungskabel für medizinische Geräte.

Die erste Rohrpostlinie wurde 1997 durch die Walther Rohrpost GmbH eingebaut und in Betrieb genommen. Seitdem optimieren die Medizin- und ElektrotechnikerInnen des Krankenhauses das System, damit es möglichst fehlerfrei funktioniert. Und auch in Zukunft wird weiter in das Rohrpostsystem investiert, damit es den MitarbeiterInnen viele Wege erspart. So hat das System eine Kapazität von bis zu 600 Büchsen, die täglich verschickt werden können und das soll auch eines Tages erreicht werden. Bis zum heutigen Tag wurden bereits 113.528 Sendungen durch das Rohrpostsystem getätigt und dementsprechend viele Wege gespart.
Der neue Verwaltungstrakt im Haus K des Krankenhauses wurde ebenfalls mit einer Rohrpoststation bestückt und kann in kürze in Betrieb genommen werden.
Und auch im Falle einer verlorenen Büchse kann Abhilfe geschafft werden. Um die Büchse wieder zu finden, wird das System manuell umgestellt und alle Rohre des Rohrpostsystems werden durchgepustet. Wenn das System dann die verlorene Büchse ausfindig machen konnte, wird diese in die Zentrale gesogen und direkt in das Labor des Krankenhauses geschickt. Denn die meisten Sendungen haben das Labor als Ziel. Eine Sendung ins Labor findet aufgrund der empfindlichen Blutproben als „Langsamfahrt“ statt, damit sichergestellt wird, dass die gesendete Post auch unversehrt das Ziel erreicht. Büchsen mit hoher Dringlichkeit, wie z.B. Blutproben aus der Zentralen Notaufnahme, sind andersfarbig markiert und können so schneller erkannt und entsprechend dringlich bearbeitet werden.
Einmal pro Woche ist Reinigungstag und die vorhandenen Büchsen werden gründlich sauber gemacht.
(klm/vb)
