Die Sicherheit der PatientenInnen steht an oberster Stelle - Tag der Patientensicherheit klärt auf
17.09.2024 Das Aktionsbündnis Patientensicherheit ruft jährlich zum Tag der Patientensicherheit auf. In diesem Jahr steht die Diagnosesicherheit im Fokus. Auch im Krankenhaus Ludmillenstift wird die Patientensicherheit in den Fokus gerückt und erklärt anhand nachfolgender Grafiken dieses Thema.
Beispiel: Nach der Diagnose Brustkrebs oder Hirntumor stehen in den meisten Fällen Operationen zur Enntfernung des Tumors an. Eine vollständige Brustentfernung ist ein körperlich wie psychisch schwerwiegender Eingriff. Eine brusterhaltende Operation ist nicht selten der Wunsch von PatientInnen. Ebenso möchten PatientInnen nach Hirnoperationen möglichst keine oder geringe Beeinträchtigungen erleben.
Um beiden Ansprüchen – sichere Entfernung des Tumors und möglichst kleiner Eingriff – gerecht zu werden, wird im Ludmillenstift die „Schnellschnittuntersuchung“ durchgeführt.
Step 1 - Operation
Während der Operation wird das Tumorgewebe entfernt. Es wird verpackt, mit der Identität der PatientInnen gekennzeichnet, um dieses von den PathologInnen untersuchen zu lassen. Die KollegInnen dort warten bereits auf die Probe.
Step 2 - Transport
Das operativ entfernte Gewebe (Präparat) wird sofort von den BotInnen in die Pathologie gebracht.
Das Besondere im Ludmillenstift:
Die Pathologie ist eine Abteilung des Hauses, d. h. der Weg ist sehr kurz und schnell. In Krankenhäusern ohne eigene Pathologie muss das Schnellschnittpräparat mittels PKW überbracht werde, was je nach Entfernung mehr Zeit in Anspruch nimmt.
Step 3 - Makroskopisch Begutachtung und Objektträger herstellen
Das überbrachte Gewebe wird von den PathologInnen zunächst als Ganzes begutachtet. Dann wird es mittels eines Kryostaten gefroren, in dünne Schichten geschnitten, gefärbt und auf einem Objekträger fixiert.
Step 4 - Untersuchung und Rücksprache mit dem Operateur
Die PathologInnen untersuchen das Präparat unter dem Mikroskop und stellen sehr schnell fest, ob das Tumorgewebe gutartig oder bösartig ist. Außerdem stellen sie fest, ob der enthaltene Tumor einen ausreichenden Abstand zum Rand des entnommenen Gewebes hat. Bei bösartigen Tumoren ist das sehr wichtig, um sicher zu sein, dass kein Tumorgewebe im Körper der PatientInnen zurückgeblieben ist.
Dies teilen die PathologInnen den zuständigen OperateurInnen, die im OP-Saal darauf warten, direkt telefonisch mit. So wissen diese in kürzester Zeit und mit Sicherheit, wie die Operation fortgesetzt werden kann. Eine Nachoperation oder eine unnötig große Operation lässt sich dadurch vermeiden.
(klm/af)
Chefarzt der Pathologie im Krankenhaus Ludmillenstift,
Dr. Gafumbegete