Behandlung bei Bandscheibenvorfall

02.09.2024 Um die Angst zum Thema zu nehmen, gibt es vorweg eine positive Nachricht: die Heilungschancen von Bandscheibenvorfällen sind bei frühzeitiger und adäquater Behandlung vielversprechend gut.

Physiotherapeutische Maßnahmen sind wirksame Behandlungsmethoden und zählen mit den Zielen der Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit zu den Erfolgsgeschichten der Erkrankung. Sehr wichtig hierbei ist ein frühzeitiger Behandlungsbeginn, um Risiken von Komplikationen und Langzeitschäden zu minimieren.

Die physiotherapeutische Behandlung von Bandscheibenvorfällen zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und Muskelstrukturen zu stärken. Letztere verlaufen entlang der Wirbelsäule und stabilisieren den Körper, geben Haltung und dienen als Schutzfunktion. Im Normalfall reagiert die Wirbelsäule nämlich als erstes auf Reize und spannt sich automatisch auch als erstes an.

Erfolgsversprechende Anwendungsmethoden bestehen aus Möglichkeiten der Manuellen Therapie (MT), Dehnübungen, Kräftigungsübungen sowie  Kälte- und Wärmetherapien, Elektrostimulationen und Massagen. Das Behandlungsspektrum enthält Techniken, um Verspannungen zu lösen, die Beweglichkeit zu verbessern sowie die Flexibilität der Wirbelsäule zu verbessern.

Ein angepasstes Ganzkörper-Krafttraining, in Verbindung mit adäquaten Dehnübungen, sind zielwirkende Maßnahmen. Darüber hinaus können physiotherapeutische Maßnahmen auch dazu beitragen, das Risiko von Rückfällen zu minimieren.

„In jedem Fall ist eine Zusammenarbeit mit Betroffenen unabdingbar. PatientInnen müssen, um gewünschte Erfolge zu erzielen, mit uns zusammenarbeiten und therapeutische Übungen diszipliniert durchführen, wenn möglich auch zu Hause.“, betont Thomas Harlacher, leitender Physiotherapeut der Abteilung Physiotherapie und EAP (Erweiterte Ambulante Physiotherapie) im Krankenhaus Ludmillenstift, Meppen.

Eine richtige Körperhaltung, Hebe- und Tragetechniken sowie allgemeine Präventionsmaßnahmen sind Hausaufgaben für die Betroffenen, um erneute Verletzungen zu vermeiden und die Heilung zu unterstützen.

Im Arbeitsalltag ist es ebenso wichtig, unbequeme Körperhaltungen zu vermeiden. Auch vermehrtes Körpergewicht belastet den Rücken zusätzlich, sodass Übergewicht vermieden werden soll. Lange Sitzperioden sind zudem schädlich und sollten durch regelmäßige Bewegung ausgetauscht werden.

Erzielen die genannten Behandlungsmöglichkeiten und die konservative Therapiemöglichkeit nicht den gewünschten Erfolg ist mit dem Facharzt über eine operative Maßnahme zu sprechen.

(klm/ak)

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