Gefäßchirurgie

Die Abteilung für Gefäßchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Naschwan Taha diagnostiziert und behandelt Erkrankungen und Verletzungen des Gefäßsystems. Hierzu gehören die Schlagadern oder Arterien, also die Gefäße, die das Blut vom Herzen erhalten und im Körper verteilen, und die Venen, also die Gefäße, die das Blut sammeln und wieder zum Herzen zurückführen. Erkrankungen der Arterien entstehen durch Verengungen und Verschlüsse, aber auch durch krankhafte Erweiterungen. Häufigste Ursache für Arterienerkrankungen ist die Arteriosklerose. Folge von Arterienerkrankungen sind meist Durchblutungsstörungen, die - abhängig davon, welche Gefäße betroffen sind - sehr unterschiedliche Beschwerden hervorrufen können.

Bei Erkrankungen der Venen muss man zwischen dem oberflächlichen und dem tiefen Venensystem unterscheiden. Oberflächliche Venen liegen im Unterhautfettgewebe, sie können sich erweitern (Krampfadern), entzünden (sog. Thrombophlebitis) und sich verschließen. Der Verschluss von Venen des oberflächlichen Systems behindert den Blutabstrom nur geringfügig. Deshalb können erkrankte oberflächliche Venen (meist als Krampfadern) auch entfernt werden. Schwerwiegender sind Verschlüsse der tiefen Venen (sog. Phlebothrombose oder kurz: Thrombose). Die "Verstopfung" der tiefen Venen führt zu einem Blutstau und zu einer starken Schwellung des betroffenen Armes oder Beines. Lösen sich Blutgerinnsel ab, so können diese über das Herz in die Lunge geschwemmt werden - man spricht von Lungenembolie, einer lebensgefährlichen Komplikation.

Ein weiteres Spektrum unserer Tätigkeit umfasst die Anlage von Dialysezugängen wie arteriovenösen Shunts und Dialysekatheter, um bei PatientInnen mit entsprechender Nierenschädigung die Dialyse oder Blutwäsche durchzuführen. Bei der Behandlung und Betreuung unserer PatientInnen ist eine individuelle und ganzheitliche Sichtweise oberstes Gebot. In der gefäßchirurgischen Ambulanz erfolgt nach dem persönlichen Gespräch zunächst die körperliche Untersuchung und Befunderhebung. Ergänzt wird diese häufig durch eine Ultraschalluntersuchung oder weitere Untersuchungen. In Abhängigkeit von dem Schweregrad der Erkrankung und ihrer Lokalisation im Gefäßsystem wird dann das weitere Behandlungskonzept festgelegt. Häufig ist eine weiterführende Diagnostik des Gefäßsystems erforderlich. Hierdurch können Gestalt und Ausmaß der Gefäßveränderungen genauestens bestimmt und eine Therapie dem Stadium der Erkrankung entsprechend eingeleitet werden. An erster Stelle steht die konservative Behandlung, also die Hilfe ohne Eingriffe/Operation. Ist dies nicht möglich, wird in Absprache mit den PatientInnen die am wenigsten belastende Therapie gewählt. Wenn eine minimal-invasive Technik nicht sinnvoll angewendet werden kann, erfolgt eine operative Therapie. Auch hierbei ist es das Ziel, durch Zuhilfenahme von minimal-invasiven Techniken die Operation so wenig aufwendig wie möglich zu gestalten.

Die Behandlung erfolgt immer in enger Absprache mit den ärztlichen SpezialistInnen des Hauses. Hierbei ist unsere Abteilung ganz besonders in das hauseigene Netzwerk der einzelnen Fachabteilungen eingebunden. So kann die ganzheitliche Behandlung über medizinische Fachgrenzen hinweg optimal geplant und abgestimmt werden. Den Gefäßchirurgen stehen zur Behandlung arterieller und venöser Gefäßerkrankungen eine Vielzahl konservativer sowie operativer und endovaskulärer Techniken zur Verfügung, die ggf. auch kombiniert werden. Endovaskuläre Eingriffe werden meist in enger Zusammenarbeit mit der Abteilung für Radiologie geplant und durchgeführt.

Wenn Sie zu uns als PatientIn kommen, möchten wir Sie bitten, zur anstehenden Untersuchung die Ihnen und dem Hausarzt vorliegenden schriftlichen Befunde und bereits angefertigte Röntgenbilder (CT-Bilder, MRT-Bilder als CD) mitzubringen, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden.

 

Unsere Schwerpunkte

  • Konservative (nicht-operative) Behandlung von arteriellen Durchblutungsstörungen sowie venösen Erkrankungen
  • Sympathikolyse (dauerhafte Betäubung von Nerven, die die Gefäße eng stellen, in der Regel unter CT-Kontrolle) und Gefäßerweiternde medikamentöse Therapien zur Verbesserung der Durchblutung bei Durchblutungsstörungen
  • Eingriffe ins arterielle und venöse Gefäßsystem, die ohne Herz-Lungen-Maschine machbar sind
  • Eingriffe an der Halsschlagader (Arteria carotis) zur Vermeidung von Schlaganfällen/Prophylaxe oder nach Schlaganfällen, hier erfolgt die Therapie mittels Operation (meist durch Ausschälung der Verkalkungen) oder ggf. endovaskulär in enger Kooperation mit der Abteilung für Neurologie und Neuroradiologie
  • Stadiengerechte Behandlung von Krampfadern durch konservative Therapien, Verödungen und/oder Operationen, insbesondere Behandlung von erneut aufgetretenen Krampfadern (Rezidive)
  • Stadiengerechte Behandlung der arteriellen Verschlusserkrankung („Schaufensterkrankheit“) an Arm-, Bauch-, Becken- und Beinschlagadern mit Engstellungen und/oder Verschlüssen:
    • Endovaskuläre Therapie mit Ballondilatation und ggf. Stentimplantation (Einsatz einer Metallgitter-Gefäßstütze)
    • Ausschälung von Verkalkungen, ggf. mit gleichzeitiger Erweiterung des Gefäßes durch Einsatz natürlicher oder künstlicher Materialien
    • Anlage von Venenbypässen (vom eigenen Körper) oder Kunststoffbypässen
    • Wenn möglich: endovaskuläre Entfernung von Gefäßverkalkungen, damit Erweiterung und/oder Wiedereröffnung von engen oder verschlossenen Gefäßen über kleine Katheter mit sich innen drehenden Katheterköpfen (Rotationsarterektomien/-thrombektomien), ggf. kombiniert mit Ballonerweiterungen und Einlage von Stents
  • Bei Erweiterung der Bauchschlagader (Aortenaneurysma): Versorgung mit einer offenen Operation und Gefäßersatz mit Kunststoffprothesen oder minimalinvasive endovaskuläre Versorgung unter Verwendung von Stentgraftprothesen/Stents
  • Auflösung und/oder Entfernung von Blutgerinnseln aus Arm-, Bein-, Becken- und/oder Bauchschlagadern (Embolien)
  • Behandlung von Gefäßverletzungen nach Unfällen
  • Shuntoperationen oder Anlage von Dialysekathetern für PatientInnen mit schwerer Nierenschädigung/DialysepatientInnen in enger Kooperation mit den Nephrologen/dem Dialysezentrum Emsland am Standort Meppen
  • Port-Implantationen in Kooperation mit den Fachabteilungen des Hauses
  • Herz-Schrittmacher-Implantation (Ein- und Zweikammeraggregate), Defibrillatoren, in Kooperation mit der Abteilung für Kardiologie

Wunden entstehen meistens auf dem Boden von arteriellen Durchblutungsstörungen oder venösen Erkrankungen. Auch Diabetes mellitus und Druckgeschwüre sind häufige Ursachen.

Eine gefäßchirurgische Vorstellung ist nötig, um venöse bzw. arterielle Ursachen auszuschließen und um zu entscheiden, ob eine stationäre oder ambulante Wundbehandlung erfolgen muss.

Eine stationäre Behandlung ist in manchen Fällen erforderlich, um die Voraussetzungen der Wundbehandlung zu optimieren.

Weitere Fachbereiche und Angebote

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