Chirurgie der Leber, Gallenblase, Gallengänge und Bauchspeicheldrüse

Die Hepato-Biliäre Chirurgie umfasst alle chirurgischen und interventionellen Eingriffe an der Leber, den Gallengängen, der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse. Sie stellen einen Schwerpunkt unserer Klinik dar.

Häufig handelt es sich um sehr komplexe bauchchirurgische Eingriffe an den Organen selbst aber auch an den umgebenden Gefäßen sowie dem Magen-Darmtrakt. So benötigen Patienten, bei denen die Notwendigkeit einer Operation am Hepato-Biliären System besteht, eine umfangreiche und hochspezialisierte Betreuung, die bereits lange vor dem Eingriff beginnt und sich zunächst bis zur Entlassung aus der stationären Therapie und selbstverständlich auch über die Rehabilitationsphase hinaus erstreckt. Dies wird durch ein festes Ärzteteam unserer Klinik gewährleistet, so dass Sie bereits ab dem Zeitpunkt der Erstvorstellung immer einen kompetenten Ansprechpartner haben.

Erweitert wird das chirurgische Team durch eine enge Zusammenarbeit mit anderen Fachrichtung (Gastroenterologie/Hepatologie, Onkologie, Radiologie, Strahlentherapie, Anästhesie/Intensivmedizin, Ernährungsmedizin und Physiotherapie).
Weiterhin bieten wir Patienten mit bösartigen Erkrankungen des Hepato-Biliären- und Pankreatischen Systems neben einer interdisziplinären Vorstellung im Rahmen des wöchentlich stattfindenden zertifizierten Tumorboards eine enge Zusammenarbeit mit dem psycho-onkologischen Dienst unseres Hauses an.

Neben den modernsten offenen Operations- und Resektionstechniken im Bereich des Hepato-Biliären- und Pankreatischen Systems bieten wir unseren Patienten bei gegebener Indikation auch laparoskopische Operationsverfahren an. Diese führen wir u. a. bei der Entfernung der Gallenblase, Entdeckelung symptomatischen (schmerzender) Leberzysten sowie Leberteilesektionen an.

Die postoperative Behandlung nach resezierenden Eingriffen an Leber und Gallengängen mit Rekonstruktion des Galleabflusses in die Magen-Darm-Passage erstreckt sich neben einer engmaschigen Ernährungsberatung und frühzeitig beginnenden physiotherapeutischen Therapie mittelfristig auf eine postoperative Anschlussheilbehandlung, die wir für unsere Patienten organisieren und anmelden.
Weiterhin werden im Anschluss an die Operation und nach Eingang der abschließenden Untersuchungen alle Ergebnisse insbesondere unter Einbeziehung des intraoperativen Befundes und der mikroskopischen-pathologischen Wertung und Einteilung erneut in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz diskutiert, um für unsere Patienten ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept insbesondere unter Einbeziehung chemotherapeutischer Möglichkeit zu erarbeiten.

 

Die Leber stellt das zentrale Stoffwechselorgan und die größte Drüse des menschlichen Körpers mit einem Gewicht von 1500 g dar. Operationen an der Leber reduzieren funktionell aktives Lebergewebe. Dies ist nur bis zu einem bestimmten Grad möglich. In der Regel müssen ca. 25 % funktionellen Lebergewebes belassen werden, um ein postoperatives Leberversagen zu vermeiden. Aus diesem Grund müssen diese Eingriffe individuell für jeden einzelnen Patienten geplant werden. In unserer Klinik werden alle gut- und bösartigen Tumore der Leber und der intrahepatischen Gallengänge behandelt:

  • Leberadenom
  • Hämangiome
  • Hämangiosarkome
  • Fokal Noduläre Hyperlasie (FNH)
  • Lebercysten
  • Echinokokkuscysten
  • Hepatozelluläres Karzinom (HCC)
  • Cholangiozelluläres Karzinom (CCC)
  • Hepatoblastom
  • Zystadenokarzinom
  • Lebermetastasen
     

Besonders wichtig ist diese Planung für Zweit-, Dritt- und Mehrfacheingriffe nach vorangegangenen Resektionen. Sollte bei einer Resektionsplanung festgestellt werden, dass nach der Operation ein zu geringes Lebervolumen verbleibt, führen wir als Vorbereitung die sogenannte Pfortaderembilisation durch. Diese bewirkt eine Vergrößerung des verbleibenden Leberanteils, so dass eine erfolgreiche Operation doch ermöglicht wird. Deshalb bieten wir den Patienten in einem interdisziplinären Team aus Chirurgen, Gastroenterologen / Hepatologen, Radiologen und internistischen Onkologen modernste Untersuchungsverfahren an:

  • Hochauflösende Angio-CT Untersuchung
  • Magnetresonanztomographie
  • Ultraschall und kontrastmittelverstärkter Ultraschall
  • Virtuelle drei dimensionale Planung des Lebereingriffs
  • Nuklearmedizinische Untersuchung (PET-CT)
     

Lebertumore werden unter Anwendung aller gängigen Operationsverfahren mit den modernsten technischen Möglichkeiten meistens unter Respektierung der anatomisch vorgegebenen Segmentgrenzen und ggf. in Kombination mit extrahepatischen Resektionen (Gallengang, Pankreaskopf) entfernt. Wann immer dies möglich ist, wenden dazu auch die Verfahren der Schlüsselloch-Chirurgie (Laparoskopische Operationsverfahren) an:

  • Resektion einzelner Metastasen
  • Leberresektion des rechten/linken Leberlappens
  • Erweiterte Leberresektion
  • Pfortaderembolisation und -ligatur
  • Radiofrequenzablation
  • Irreversible Elektroeporation
  • Transarterielle Chemoembolisation (TACE)
     

Aufgrund der Vielzahl möglicher operativer Techniken werden wir Sie in unserer Spezialsprechstunde Leber-, Gallengangs-, Gallenblasen- und Pankreaserkrankungen individuell beraten, um das bestmögliche Verfahren auszuwählen. Sehr gerne beantworten wir alle Ihre Fragen auch im Rahmen einer Zweitmeinung.

Die Gallenflüssigkeit (ca. 700 ml täglich) wird in den Leberzellen produziert und in kleinste Gänge, die die gesamte Leber durchziehen, über einen Transmembrantransport abgegeben. Diese feinsten Kanälchen vereinigen sich schließlich zu immer größeren Gängen, bis sie in zwei Hauptgallengänge – je einer im rechten und linken Leberlappen – münden. Diese wiederum fließen außerhalb der Leber zu einem einzigen großen Gang zusammen, der die Gallenflüssigkeit in den Zwölffingerdarm leitet. Von diesem Hauptgallengang geht der sogenannte Gallenblasengang ab. Dieser zieht zur Gallenblase, die anatomisch unterhalb der Leber dieser anhängt. Zwischen den Mahlzeiten wird nur wenig Gallenflüssigkeit zur Verdauung benötigt, so dass die verbleibende Gallenflüssigkeit zunächst außerhalb der Leber in der Gallenblase „zwischengelagert“ und nach der Nahrungsaufnahme zur Verdauung in den Magen-Darm-Trakt abgegeben wird.

Der Hauptgallengang zieht zusammen mit der Pfortader und der Leberarterie in einer bandartigen Struktur von der Leberpforte hinter den Bauchspeicheldrüsenkopf und bis in den Zwölffingerdarm. Hier mündet der Gallengang meist zusammen mit dem Bauchspeicheldrüsengang in den Darm, so dass sich an dieser Stelle die Nahrung aus dem Magen sowie das Verdauungssekret der Bauchspeicheldrüse und die Gallenflüssigkeit vermischen und die eigentliche Verdauung der Nahrung im weiter nachgeschalteten Dünndarm verabfolgt wird.

In unserer Klinik führen wir Behandlungen aller gut- und bösartigen Erkrankungen der Gallenblase und der extrahepatischen Gallengänge durch:

  • Gallenblasenpolypen
  • Gallensteinleiden (Cholezystolithiasis)
  • Gallenblasenentzündung (Cholezystitis)
  • Gallenblasenkarzinom
  • Gallengangskarzinom
  • Klatskintumore
     

Insbesondere bei den Gallenblasen- und Gallengangskarzinomen steht eine ausführliche und bildgebende Diagnostik im Vordergrund der Therapieplanung. Besonderes Augenmerk muss dabei auf die Gefäßversorgung der Leber gelegt werden, die neben dem Gallengang verläuft. Dazu sind hochauflösende radiologische Untersuchungen nötig. Sollte bei einer Resektionsplanung festgestellt werden, dass nach der Operation ein zu geringes Lebervolumen verbleibt, führen wir als Vorbereitung die sogenannte Pfortaderembilisation durch. Diese bewirkt eine Vergrößerung des verbleibenden Leberanteils, so dass eine erfolgreiche Operation doch ermöglicht wird. Deshalb bieten wir den Patienten in einem interdisziplinären Team aus Chirurgen, Gastroenterologen/Hepatologen, Radiologen und internistischen Onkologen modernste Untersuchungsverfahren an:

  • Hochauflösende Angio-CT Untersuchung
  • Nuklearmedizinische Untersuchung (PET-CT)
  • Magnetresonanztomographie
  • Ultraschall und kontrastmittelverstärkter Ultraschall
  • Endosonographischer Ultraschall
  • Virtuelle 3D-Planung des Gallengangseingriffs
  • Gallengangsdarstellung (ERCP/MRCP)
  • Gallengangspiegelung (Cholangioskopie)
  • Stenteinlage in die Gallengänge
  • Steinentfernung aus den Gallengängen
     

Operationen an der Gallenblase und den Gallengängen werden unter Anwendung aller gängigen Operationsverfahren mit den modernsten technischen Möglichkeiten durchgeführt. Wann immer dies möglich ist (insbesondere bei der Entfernung der Gallenblase), wenden wir dazu auch die Verfahren der Schlüsselloch-Chirurgie (Laparoskopische Operationsverfahren) an:

  • Entfernung der Gallenblase (Cholecystektomie)
  • Entfernung des Gallenganges ggf. mit Erweiterung um Anteile der Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
    Erweiterte Gallengangs- und Leberresektion
  • Pfortaderembolisation und -ligatur
  • Umgehungskreisläufe/Bilio-digestive Anastomose
  • Palliative Galleableitung
  • Gallengangsgabelresektion
     

Aufgrund der Vielzahl möglicher operativer Techniken werden wir Sie in unserer Spezialsprechstunde Leber-, Gallengangs-, Gallenblasen- und Pankreaserkrankungen individuell beraten, um das bestmögliche Verfahren auszuwählen. Sehr gerne beantworten wir alle Ihre Fragen auch im Rahmen einer Zweitmeinung.

Das Pankreas (Bauchspeicheldrüse) ist eine der größten Drüsen des menschlichen Körpers. Es produziert einerseits lebenswichtige Hormone, die den Blutzuckerspiegel regulieren (endokrine Funktion) und andererseits Verdauungssekrete mit verschiedenen Enzymen, die der Nahrungszersetzung dienen (exokrine Funktion). Das Pankreas liegt anatomisch betrachtet im sogenannten retroperitonealen Raum, also hinter dem eigentlichen Bauchfell und vor den großen Gefäßen (Aorta und untere Hohlvene). Es wird in vier Abschnitte – Kopf, Hals, Körper und Schwanz – unterteilt. Aufgrund dieser Lage im hinteren Oberbauch ist das Pankreas von den wichtigsten Gefäßen des Magen-Darm-Trakts, der Leber und der Milz, umgeben.

Gleichzeitig verläuft der leberferne Gallengang hinter dem Kopf der Bauchspeicheldrüse und mündet gemeinsam mit dem Hauptgang des Pankreas in den Zwölffingerdarm. Die Mündung der beiden Gänge wird zum Schutz vor einem Rückfluss von Speise und Magensekret durch einen kreisförmigen Schließmuskel (Sphinkter Oddi/Papilla Vateri) geschützt.

Der Zwölffingerdarm umgibt dabei den Kopf der Bauchspeicheldrüse wie ein „C“ und ist mit diesem verwachsen. Gleichzeitig wird die Wand dieses Darmanteils von Arterien aus dem Pankreaskopf mit Blut versorgt. Die enge Verbindung des Pankreas insbesondere mit dem Zwölffingerdarm und dem Gallengang bedingt häufig eine teilweise oder komplette Entfernung dieser Strukturen.

Pankreaschirurgische Eingriffe (Resektionen im Bereich der Bauchspeicheldrüse) werden bei vielen verschiedenen pankreasnahen und pankreaseigenen Tumoren sowie bei Pankreascysten nach chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündungen nötig.

Teilweise wird zusätzlich auch eine Punktion der Raumforderung mit anschließender mikroskopischer Untersuchung empfohlen. Weiterhin dient diese umfangreiche praeoperative Diagnostik der Detektion von Fernmetastasen, die häufig – aber nicht zwingend – einen umfangreichen chirurgischen Eingriff aus onkologischen Gesichtspunkten als nicht sinnvoll erscheinen lassen.

Für eine individuelle Operationsplanung ist die Differenzierung der jeweiligen Raumforderung in gut- oder bösartig unumgänglich. Dazu setzen wir hochmoderne Diagnoseverfahren ein:

  • Hochauflösende Angio-CT Untersuchung
  • Nuklearmedizinische Untersuchung (PET-CT)
  • Magnetresonanztomographie
  • Ultraschall und kontrastmittelverstärkter Ultraschall
  • Endosonographischer Ultraschall
  • Virtuelle 3D-Planung des Pankreaseingriffs
  • Pankreasgangsdarstellung (ERCP/MRCP)
  • Stenteinlage in die Gallengänge/Pankreasgang
  • Steinentfernung aus dem Pankreasgang
     

Operationen an der Bauchspeicheldrüse werden unter Anwendung aller gängigen Operationsverfahren mit den modernsten technischen Möglichkeiten durchgeführt. Wann immer dies möglich ist, wenden wir dazu auch die Verfahren der Schlüsselloch-Chirurgie (Laparoskopische Operationsverfahren) an:

  • Zysten/Pseudozysten
  • Gutartige Tumore (Adenome)
  • Gutartige Raumforderungen des Pankreas
  • Intraduktale papilläre muzinöse Neoplasie/Intraduktaler papillärer  muzinöser Tumor (IPMN)
  • Neuroendokrine Tumore
  • Duktale Adenokarzinome
  • Papillenkarzinome der Papilla Vateri
  • Distale Gallengangskarzinome
  • Operation des Pankreaskopfes nach Beger
  • Operation / Schlitzung des Pankreasganges nach Frey
  • Partielle Duodenopankreatektomie
  • Operation und Rekonstruktion nach Whipple
  • Operation und Rekonstruktion nach Traverso
  • Totale Entfernungen der Bauchspeicheldrüse
  • Pankreas-links-Resektion
  • Irreversible Elektroeporation
     

Aufgrund der Vielzahl möglicher operativer Techniken werden wir Sie in unserer Spezialsprechstunde Leber-, Gallengangs-, Gallenblasen- und Pankreaserkrankungen individuell beraten, um das bestmögliche Verfahren auszuwählen. Sehr gerne beantworten wir alle Ihre Fragen auch im Rahmen einer Zweitmeinung.